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Telekom investiert in Breitbandausbau
icon.crdate09.03.2023
Die Telekom hat angekündigt, auch im Jahr 2023 massiv in den Breitbandausbau in Bad Tölz zu investieren. Schwerpunkt heuer sind die Altstadt und die Kohlstatt.
Telekom plant weiteren Ausbau der Breitband-Infrastruktur
Im letzten Jahr bereits hat die Deutsche Telekom Teile des Tölzer Stadtgebietes per FTTH / FTTB (Glasfaser bis ins Haus) ausgebaut. Begonnen wurde 2022 im Bereich Schlesierstraße / Sudetenstraße sowie im Badeteil.
Nach der witterungsbedingten Winterpause werden laut Unternehmensaussage die Arbeiten in Bad Tölz ab zirka Ende Februar 2023 mit bis zu sieben Bautrupps fortgesetzt. Wohl am augenfälligsten werden die Bauarbeiten in der Altstadt und hier in der Marktstraße sein. Beginnend am Übergang zur Isarbrücke soll bis zum Winzerer-Denkmal bergaufwärts auf der linken Straßenseite in Bauabschnitten von 40 bis 50 Metern im Bereich der Entwässerungsrinne das Glasfaserkabel verlegt werden. Gleichzeitig werden die Handwerker vom jeweiligen Bau-fenster ausgehend die individuellen Hausanschlüsse in offener Grabung durchführen. In einer zweiten Phase sollen im Anschluss die Arbeiten von der oberen Marktstraße bergabwärts auf der gegenüberliegenden Straßenseite ausgeführt werden. Laut Ankündigung werden diese Arbeiten bis in den späten Herbst andauern. Die Durchführung der großen Märkte sowie von Leonhardi ist jedoch gesichert.
Ebenfalls ab zirka Ende Februar – je nach Witterung – sind weitere Bautrupps im Badeteil angekündigt, um dort Restarbeiten vom letzten Jahr auszuführen. In einem nächsten Schritt soll der Ausbau der Kohlstatt erfolgen. Die Telekom kündigt an, mit diesen Maßnahmen rund 4.100 Tölzer Haushalte mit Glasfaserinternet versorgen zu wollen.
Weitere 1.300 Haushalte sollen demnächst – so die Aussage der Telekom – auf der Flinthöhe vom Breitbandausbau profitieren. Hier ist der Zeitplan allerdings noch offen. Wohl ab Anfang März 2023 soll die Vorvermarktung dazu beginnen.
Was bedeutet der Ausbau für die Stadt
Grundsätzlich ist die Verbesserung der Breitbandversorgung immer ein Pluspunkt für den Standort Bad Tölz. Zudem sind jegliche eigenwirtschaftliche Ausbau-Vorhaben der Netzbetreiber zu begrüßen, da in die so errichtete Infrastruktur keine öffentlichen (Steuer-)Gelder fließen müssen.
Allerdings hat der Ausbau, wie er derzeit in Bad Tölz geplant ist, selbstverständlich auch negative Auswirkungen: Neben der Bindung von Kapazitäten der Verwaltung werden die umfangreichen Tätigkeiten zu Einschränkungen, Lärmbelästigungen und Verkehrsbehinderungen führen. Wo das Einziehen der Kabel in eine vorhandene Leerrohr-Struktur nicht möglich ist, wird laut Telekom in offener Grabung gearbeitet werden.
Für wen ist ein Glasfaseranschluss sinnvoll?
Dass die mit Glasfaser mögliche Bandbreite (Gigabit im Up-und Download) aktuell meist nicht benötigt wird und die derzeitige Versorgung gegebenenfalls ausreicht, sollte aus Sicht der Stadt kein Grund für das Ablehnen der Anschluss-Errichtung sein; laut Aussage der Betreiber ist diese innerhalb eines definierten Ausbaugebietes kostenfrei. In den vergangenen Jahren hat sich nämlich bestätigt, dass der Bandbreitenbedarf bei Privatanschlüssen ebenso wie bei Unternehmen permanent wächst. Es ist davon auszugehen, dass im Laufe des nächsten Jahrzehnts die Bandbreiten auf Basis der klassischen Kupfer- und Koaxial-Technologie nicht mehr ausreichen werden. Die einzige Alternative heißt: Glasfaser.
Wie erfahren Bürger, ob sie im Ausbaugebiet liegen?
Auf der Homepage der Telekom gibt es unter www.telekom.de/netz/glasfaser? die Möglichkeit für die Adressprüfung. Hier erfahren Interessierte, ob vorgesehen ist, das betreffende Gebäude anzuschließen. Parallel dazu kontaktieren Mitarbeiter von beauftragten Vertriebsfirmen die Hauseigentümer und Bewohner. Zum einen für den Abschluss von Verträgen, aber auch für eine Vereinbarung mit den Immobilieneigentümern. Erst diese erlaubt es dem ausführenden Bauunternehmen, auf den privaten Grundstücken Leitungen zu verlegen. Wer solche Gespräche nicht „an der Haustür“ führen möchte, der hat die Möglichkeit, die lokalen Telekommunikationsanbieter hierzu zu kontaktieren oder sich auf der Homepage zu informieren und dort sein Interesse zu bekunden.
Sollen Tölzerinnen und Tölzer einen Vertrag abschließen?
Hier ist zu unterscheiden: Aus Sicht der Stadt ist eine Vereinbarung der Immobilieneigentümer zur Errichtung eines Hausanschlusses definitiv zu empfehlen. Dabei handelt es sich zunächst nur um die Erlaubnis, dass dieser errichtet werden darf. Die Vereinbarung ist nicht zwingend mit einem Telekom-Vertragsabschluss verknüpft.
Zu der Frage, mit welchem Anbieter Bürger und Unternehmen dann einen Internet-Vertrag schließen, gibt die Stadt aus Gründen der Neutralität bewusst keine Empfehlung. Die neu verlegte Infrastruktur stellt der Netzeigentümer Telekom nämlich auch anderen Telekommunikationsanbietern zur Verfügung. Kosten für den Hausanschluss entstehen dem Immobilieneigentümer laut Telekom in der aktuellen Ausbauphase nicht; danach, beziehungsweise außerhalb der definierten Ausbaugebiete werde dieser aber nur noch kostenpflichtig zur Verfügung gestellt, so die Telekom.
Was machen die anderen Telekommunikationsfirmen?
Parallel zum Ausbau der Telekom hat mit Vodafone ein zweiter Anbieter mit eigenem kabelgebundenen Netz in Bad Tölz eine Verbesserung der Bandbreite im Stadtgebiet angekündigt. Die hierfür nötigen Baumaßnahmen haben voraussichtlich eine deutlich geringere Dimension als bei der Telekom.
Wird alles diesen privaten Firmen überlassen?
Neben den Aktivitäten der Privaten verlegt die Stadt vorsorglich Leerrohr-Strukturen bei ohnehin stattfindenden Baumaßnahmen mit (zum Beispiel im Gries oder in der Bairawieser Straße), die dann später an einen Betreiber verkauft werden können. Das spart Geld bei der Verlegung und vermeidet zusätzliche Baustellen. Und auch der für die Telekommunikations-Unternehmen unwirtschaftliche Ausbau einzelner Höfe und kleinerer dörflicher Gebiete in den Randbereichen des Stadtgebietes sowie die Glasfaseranbindung von Schulen wird dieses Jahr weiter vorangetrieben. Hier muss allerdings die Stadt aktiv werden. Sie nutzt für diesen Ausbau die Bayerischen Breitband-Förderverfahren.
An wen kann man sich für Fragen wenden?
Über Bandbreiten, Verträge, Kosten und eine eventuelle Ausbauplanung für konkrete Anschriften informieren die Netzbetreiber sowie der eigene Vertragsanbieter.