Die Stadt Bad Tölz koordiniert die Hilfe für Bürger aus der Ukraine - Vorbereitung auf Ankunft der Kriegsflüchtlinge läuft auf Hochtouren
icon.crdate05.06.2023
Laut Prognose des Bayerischen Innenministeriums werden in den nächsten Wochen bis zu 100.000 Flüchtende aus der Ukraine in Bayern erwartet.
Die Stadt Bad Tölz koordiniert die Hilfe für Bürger aus der Ukraine - Vorbereitung auf Ankunft der Kriegsflüchtlinge läuft auf Hochtouren
Laut Prognose des Bayerischen Innenministeriums werden in den nächsten Wochen bis zu 100.000 Flüchtende aus der Ukraine in Bayern erwartet. Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und sowie die Stadt Bad Tölz bereiten sich auf die Ankunft der vor dem Krieg Geflohenen vor. Erster Bürgermeister Dr. Ingo Mehner: „Die Ereignisse in der Ukraine machen uns betroffen und fassungslos. Einen solchen Angriffskrieg in Europa hätte vor diesem Jahr niemand für möglich gehalten. Für uns, die wir hier in Sicherheit leben, ist kaum zu ermessen, welches Leid die Bevölkerung in der Ukraine zu ertragen hat. Da ist es selbstverständlich, dass wir uns als Stadt nach Kräften bemühen, die Flüchtenden, die in Bad Tölz eintreffen werden, aufzufangen und mit dem Notwendigen zu versorgen. Die Unterbringung wird zentral durch den Landkreis geregelt. Als Stadt koordinieren wir die zahlreichen Hilfsangebote vor Ort, so dass die Ankommenden nach dem Erlebten erst einmal zur Ruhe
kommen können.“
Zur Bündelung der verschiedenen Hilfsangebote in Bad Tölz hat die Stadt in der Kommunalen Sozialplanung eine Koordinationsstelle eingerichtet. Bei deren Leiter Franz Späth laufen die Fäden zusammen (f.spaeth(@)bad-toelz.de, Telefon 08041 / 1297): Sein Büro vernetzt Institutionen, engagierte Bürger und Flüchtende. Zunächst gilt es, eine Übersicht der vorhandenen Initiativen der Ehrenamtlichen sowie der Fachstellen der Stadt und des Landkreises zu erstellen und die Angebote zu koordinieren. „Viele wollen helfen. Wir sind nun damit beschäftigt, diese Initiativen zu bündeln, um damit zielgerichtet auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Geflüchteten reagieren zu können“, erklärt Franz Späth seine Arbeit der nächsten Tage und bittet gleichzeitig um Besonnenheit: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen und Institutionen in und um Bad Tölz helfen wollen und engagiert sind. Am besten können wir das tun, wenn wir uns abstimmen und die Vernetzung der diversen Stellen lenken. Noch müssen wir die Bedarfe abwarten. Es ist beruhigend zu wissen, dass so viele Tölzerinnen und Tölzer in den Startlöchern stehen und ihre Unterstützung anbieten.“ Wer helfen möchte, kann sich direkt an die Institutionen wenden (siehe Liste).
Zunächst ist die Unterbringung der Ankommenden sicherzustellen. Zentral wird dies über das Landratsamt organisiert. Die Stadt stellt hierfür vorerst eine Wohnung aus ihrem Bestand sowie Teile der städtischen Familiennotunterkunft zur Verfügung. Auch in der Sportjugendherberge sind Plätze reserviert. „Spontan haben wir nur begrenzt Platz, den wir als Stadt Flüchtenden zur Verfügung stellen können. Darüber hinaus sind wir jedem dankbar, der zusätzlich freie Kapazitäten dem Landratsamt meldet“, so Dr. Mehner. Wohnungen und Gästezimmer können dem Landratsamt mitgeteilt werden unterukrainehilfe(@)lra-toelz.de (wichtige Landkreis-infos sind auf der Seite https://www.lra-toelz.de/ukrainehilfe zu finden). Wahrscheinlich im Laufe der übernächsten Woche wird in Bad Tölz mit der Ankunft einer größeren Zahl an Flüchtlingen gerechnet; für die Erstaufnahme bereitet das Landratsamt ab der nächsten Woche die landkreiseigene Turnhalle am Gabriel-von-Seidl-Gymnasium vor. Von dort aus werden die Kriegsflüchtlinge dann an dezentrale Unterkünfte weitervermittelt.
Das Landratsamt informiert Franz Späth, wann, wo und wie viele Flüchtlinge nach Bad Tölz zugewiesen werden. Dieser gibt im Anschluss die Informationen an die Institutionen weiter.
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Soziale Institutionen in Bad Tölz, die helfend zur Verfügung stehen:
- AWO-Migrationsberatungsstelle:
- Beratung und Begleitung in Fragen der Flucht, Migration und Integration
(Aufenthaltsstatus, Unterkunft, wo finde ich was, etc.)
- Beratung und Begleitung in Fragen der Flucht, Migration und Integration
Ansprechpartner: Frau Lang/Herr Brunnhuber Telefon 08041- 793 1798
- In der Zukunft evtl. Deutschkurse für Frauen und Integrationskurse.
- BRK-Mehrgenerationenhaus mit einem großen koordinierten ehrenamtlichen Helferkreis, die sich um Begleitung von Familien, Gemeinschaftsangebote und Lernhilfe kümmern können, ggf. später auch Deutschkurse.
Ansprechpartnerin: Rita Knollmann: Telefon 08041 / 7 93 35 88 - Caritas-Zentrum:
- Sozialpsychiatrischer Dienst (SPDI): Unterstützung von Ehrenamtlichen und Betroffenen im Umgang mit Kriegstraumata und anderem.
- Ökumenische Familienberatungsstelle: Hilfen für Familien erzieherisch und sozial
Ansprechpartnerin: Ellen Wagner Telefon 08041 / 7 93 16-101
- Krisendiensthotline für psychische Probleme 0180 / 655 30 00 für Angehörige, Helfer und Betroffene
- Hilfe von Mensch zu Mensch:
- Erstberatung hinsichtlich Fragen des Aufenthaltsstatus und Beratung zu Flucht und Migration, Integration im Allgemeinen, Vermittlung zu weiteren Fachstellen, Begleitung etc.
Ansprechpartnerin: Sophie Buchheit Telefon 0157 / 73 60 28 95
- Kulturdolmetscher Gemeinschaftsprojekt der Caritas, des Kreisbildungswerkes und der Malteser, Ansprechpartnerin: Frau Steiner Telefon 0151 / 22 85 85 29
- Evangelische Kirche:
- Seelsorgliche Begleitung von Flüchtlingen aber auch Helfern
- Organisation von Gemeinschaftsveranstaltungen
- Helfertreffen, Kinderbetreuung, ggf. Nachhilfe
- Kontakt und Unterstützung von Partnergemeinden in der Ukraine
Ansprechpartner: Dekan Heinrich Soffel Telefon 08041-76127333
Daneben sind weitere ehrenamtliche, kirchliche und private Initiativen aktiv, welche sich um Unterstützung bemühen (zum Beispiel Tölz hilft, erreichbar über Facebook)