Die bespielbare Stadt
Unter Bürgermeister Josef Janker wurde beschlossen, die Qualität und Versorgung der Stadt mit Spielflächen zu untersuchen. Diese Aufgabe wurde der Firma „Die Stadtentwickler“ übertragen. Im Frühjahr 2020 startet sie eine Umfrage untern den Tölzerinnen und Tölzern sowie bei den Schulkindern vor Ort. Ziel war es herauszufinden, wo eventuelle Defizite vorliegen.
Anhand der zahlreichen kreativen Einsendungen sowie durch Gespräche mit Verantwortlichen aus Sportvereinen und anderen „Experten“ entwickelten „Die Stadtentwickler“ gemeinsam mit der Tölzer Jugendförderung einen Masterplan für die Bespielbare Stadt. Der Umsetzungsplan wurde im Frühjahr 2022 im Stadtrat vorgestellt und wird seit dem Schritt für Schritt umgesetzt.
Dabei geht es sowohl um investive Maßnahmen (Abenteuer- und Naturspielplatz, Pumptrack, Anschaffung von Spielgeräten), aber auch um eine Reihe kleinere Aktionen; Es wurden beispielqweise Spielkisten angeschafft, die in der Kurbücherei (Ludwigspromenade) und in der Tourist-Information am Anton-Höfler-Platz zu den entsprechenden Öffnungszeiten ausgeliehen werden können, um sowohl im Kurpark als auch im Rosengarten das darin enthaltene Equipment zu nutzen.
Die Bespielbare Stadt trägt zur einem jugendlicheren und familienfreundlicheren Stadtbild bei. Es wird auch in Zukunft noch „Mitmachaktionen“ geben, um sich einzubringen! Machen Sie gerne mit und gestalten Sie mit!
Die Bespielbare Stadt - Ein Rückblick
Über das Projekt
Die Idee der bespielbaren Stadt hat sich aus der Tatsache entwickelt, dass Kinder sich nicht in abgegrenzten Spielplätzen beschäftigen, sondern wie die Erwachsenen die ganze Stadt nutzen können. Früher hatten die Kinder innerhalb einer Stadt ausreichend Brachflächen zur Verfügung, um Abenteuer zu erleben. Durch Nutzung der Brachflächen für Immobilien ist dieser Spielraum verloren gegangen.
Ein zusätzlicher Effekt ist die Verinselung der Kinder. Aus Angst vor dem zunehmenden Straßenverkehr werden die Kinder von den Eltern an ihre Erlebnisorte gebracht und wieder abgeholt. Orte, an denen Kinder etwas erleben sollen, sind nicht mehr wie früher die Brachen einer Stadt, Kinder werden in organisierten Angeboten verplant. Gleichzeitig findet durch die Zunahme der Massenmedien ein »Verhäuslichung« der Kinder statt.
Diesem Trend versucht die Stadt Bad Tölz durch veränderte Spielraumkonzepte entgegenzuwirken. Die Überlegung ist, wie Kinder und Jugendliche wieder mehr im Freien gemeinsam spielen.
Hintergrund
Wir – die Projektverantworlichen – haben einen sogenannten Masterplan erstellt. Das ist ein Leitfaden für die künftige Entwicklung der möglichen Spielräume in Bad Tölz. Masterpläne werden im Baugesetzbuch nicht erwähnt und gelten daher als ein informelles, freiwilliges Planungsinstrument.
Was ist ein Masterplan?
Ein Masterplan stellt ein wichtiges Gesamtkonzept dar, damit ein Überblick über das vorhandene Entwicklungspotenzial und die zukünftigen Möglichkeiten für die Spielräume der Stadt sichtbar werden.
Aufgabe des Masterplans "Spielflächen Bad Tölz" ist es, den Versorgungsgrad und das qualitative Spielangebot zu untersuchen. Wer möchte, kann sich den Masterplan hier downloaden.
Dabei sollen Maßnahmen zur Behebung möglicher Defizite dargelegt werden und eine sinnvolle Gestaltung bestehender Spiel- und Freiflächen ergänzt werden.
Ihr wisst am besten, was Ihr braucht!
Deshalb haben wir im Sommer 2020 eine Postkartenaktion gestartet und viele tolle Ideen von Euch bekommen. Danke für Eure Mitarbeit!!
Warum spielen so wichtig ist
Kinder spielen. Immer und an jedem Ort. Wenn sie sich zusammenfinden in einem nicht von außen bestimmten Raum, beginnen sie früher oder später zu spielen. Spielen ist ein Grundbedürfnis von Kindern und Jugendlichen. Durch Spielen entdecken sie ihre Umwelt, erlernen den Umgang mit anderen Menschen und eignen sich Sozialkompetenz an. Körperbeherrschung und kognitive Fähigkeiten entwickeln sich ebenfalls durch das Spielen.
Die Spielflächen von Bad Tölz haben viel Potenzial
Voraussetzung dafür ist, dass Kindern Freiräume zur Verfügung stehen, in denen sie sich entfalten und ihre Kreativität ausleben können und die ihnen Gestaltungsmöglichkeiten bieten.
Spiel- und Bolzplätze sind solche Freiräume, die für Kinder eine wichtige Grundvoraussetzung für ein gesundes Aufwachsen sind. Kinder sind auf anregungsreiche Spielräume in ihrem Wohnumfeld angewiesen. Spielräume sind wichtig für Spiel, Bewegung, Begegnung und Rückzug mit ihren Freunden. Es braucht Spielräume, die sie sicher und ohne die Begleitung ihrer Eltern erreichen können.
Über das Spielen hinaus haben sie für das Quartier, also für den Stadtteil und für die Stadt, ökologische und soziale Funktionen. Spielplätze sind auch für erwachsene Bewohner Begegnungsorte. Hier treffen sich Eltern und treten untereinander in Kontakt. Idealerweise erfüllen Spielplätze die Funktion eines sozialen Zentrums für die Bewohner und stärken damit das Gemeinschaftsleben.