Aktuelle Informationen zum Breitband-Ausbau
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Internet-Ausbau in der Stadt.
Internet-Ausbau der Telekom 2022 / 2023
Wo wird ausgebaut?
Die Deutsche Telekom AG baut derzeit große Teile des Tölzer Stadtgebietes per FTTH / FTTB (d.h. Glasfaser bis ins Haus) aus. Begonnen wurde 2022 im Bereich Schlesierstraße / Sudetenstraße sowie im Badeteil. Nach der witterungsbedingten Winterpause sollen 2023 weitere Gebiete östlich der Isar folgen, darunter auch die Tölzer Altstadt inkl. der historischen Marktstraße. Die Telekom sprach anfangs von insgesamt ca. 4.000 Anschlüssen - darunter auch viele Unternehmen. Das ursprünglich angekündigte Ausbaugebiet wurde durch die Telekom im Laufe des Jahres 2022 noch einmal erweitert. Auch aus diesem Grund kann die Stadt momentan keine verlässlichen Auskünfte zu Baustellen oder zur zukünftigen Versorgung einzelner Anschlüsse geben.
Wie erfahre ich, ob ich im Ausbaugebiet liege?
Auf der Homapage des Unternehmens gibt es eine eigene Seite für die Adressprüfung. Hier erfahre ich, ob vorgesehen ist, das betreffende Gebäude anzuschließen. Parallel dazu kontaktieren Mitarbeiter von beauftragten Vertriebsfirmen die Hauseigentümer und Bewohner. Zum einen für den Abschluss von Verträgen, aber auch für eine Vereinbarung mit den Immobilieneigentümern. Erst diese erlaubt es dem ausführenden Bauunternehmen, auf den privaten Grundstücken Leitungen zu verlegen. Wer solche Gespräche nicht „an der Haustür“ führen möchte, der hat die Möglichkeit, die lokalen Telekommunikationsanbieter hierzu zu kontaktieren oder sich auf der Homepage zu informieren und dort sein Interesse zu bekunden.
Soll ich einen Vertrag abschließen?
Hier ist zu unterscheiden: Aus Sicht der Stadt ist eine Vereinbarung der Immobilieneigentümer zur Errichtung einen Hausanschluss definitiv zu empfehlen. Dabei handelt es sich zunächst nur um die Erlaubnis, dass dieser errichtet werden darf. Die Vereinbarung ist nicht zwingend mit einem Telekom-Vertragsabschluss verknüpft. – Zu der Frage, mit welchem Anbieter Bürger und Unternehmen dann einen Internet-Vertrag schließen, dazu gibt die Stadt aus Gründen der Neutralität bewusst keine Empfehlung ab. Kosten für den Hausanschluss entstehen dem Immobilieneigentümer laut Telekom in der aktuellen Ausbauphase nicht; danach aber werde dieser nur noch kostenpflichtig zur Verfügung gestellt, so die Telekom.
Brauche ich überhaupt Glasfaser?
Dass die mit Glasfaser mögliche Bandbreite (Gigabit im Up-und Download) aktuell meist nicht benötigt wird und die derzeitige Versorgung ggf. ausreicht, sollte aus Sicht der Stadt kein Grund für das Ablehnen der kostenfreien Anschluss-Errichtung sein. In den vergangenen Jahren hat sich nämlich bestätigt, dass der Bandbreitenbedarf permanent weiter wächst: Pandemie-bedingt beschleunigt auch im privaten Bereich u.a. durch Homeoffice, Homeschooling, Videokonferenzen oder Internet-Fernsehen. Auch bei den Unternehmen steigt das zu übertragende Datenvolumen rasant, z.B. durch den Umstieg auf so genannte Cloud-Lösungen. Es ist davon auszugehen, dass im Laufe des nächsten Jahrzehnts die Bandbreiten auf Basis der klassischen Kupfer- und Koaxial-Technologie nicht mehr ausreichen werden. Die einzige Alternative heißt: Glasfaser.
Grundsätzlich ist die Verbesserung der Breitbandversorgung immer ein Pluspunkt für den Standort Bad Tölz: Unternehmen treffen Standortentscheidungen u.a. nach solchen Faktoren, und auch im Bereich der privaten Vermietung von Immobilien wird immer häufiger nach einer schnellen Internetanbindung gefragt. Zudem sind jegliche eigenwirtschaftliche Ausbau-Vorhaben der Netzbetreiber zu begrüßen, da in die so errichtete Infrastruktur keine öffentlichen (Steuer-)Gelder fließen müssen.
Welche Auswirkungen haben die Baumaßnahmen?
Der Ausbau in solchen Dimensionen hat selbstverständlich zahlreiche negative Effekte: Neben der Bindung von Kapazitäten der Verwaltung für Koordinierung, Genehmigung und Überwachung der Bau-Ausführung werden die umfangreichen Baumaßnahmen zu Einschränkungen, Lärmbelästigungen und Verkehrsbehinderungen führen.
Wo immer es möglich ist, versucht die Stadt, den Ausbau so zu beeinflussen, dass Verkehr, Bürger, Veranstaltungen, Geschäfte und Unternehmen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Gänzlich vermeiden lässt sich dies nicht.
Voraussichtlich ab März 2023 plant die Telekom mit den beauftragten Baufirmen, im Bereich Altstadt / Marktstraße auszubauen. Der genaue Umfang der nötigen Baumaßnahmen steht derzeit noch nicht endgültig fest. Teils erfolgt die Verlegung in "offener Bauweise", teils müssen die Leitungen auch nur in bestehenden Leerrohre eingezogen werden. Fakt ist, dass es auch hier zu Behinderungen und Lärm kommen wird und die Baufirmen bemüht sind, die Einschränkungen für Unternehmen und Innenstadtbesucher zu gering wie möglich zu halten. Zu diesem besonders sensiblen Bereich steht die Stadt auch in engem Austausch mit dem Unternehmerverein "Wir für Tölz!".
Was machen die anderen Telekommunikationsfirmen?
Parallel zu dem Ausbau der Telekom hat auch der zweite Anbieter mit eigenem kabelgebundenen Netz in Bad Tölz - nämlich Vodafone - eine Verbesserung der Bandbreite im Stadtgebiet angekündigt. Die hierfür nötigen Baumaßnahmen haben voraussichtlich aber eine deutlich geringere Dimension als bei der Telekom.
Wird alles diesen privaten Firmen überlassen?
Neben diesen Aktivitäten verlegt die Stadt vorsorglich Leerrohr-Strukturen bei ohnehin stattfindenden Baumaßnahmen mit (z.B. im Gries oder in der Bairawieser Straße), die dann später an einen Betreiber verkauft werden können. Das spart Geld bei der Verlegung und vermeidet zusätzliche Baustellen. Und auch der für die Telekommunikations-Unternehmen unwirtschaftliche Ausbau einzelner Höfe und kleinerer dörflicher Gebiete in den Randbereichen des Stadtgebietes sowie die Glasfaseranbindung von Schulen wird dieses Jahr weiter vorangetrieben (s.u.). Hier muss allerdings die Stadt aktiv werden. Sie nutzt für diesen Ausbau die Bayerischen Breitband-Förderverfahren.
An wen kann ich mich für Fragen wenden?
Über Bandbreiten, Verträge, Kosten und eine evtl. Ausbauplanung für konkrete Anschriften informieren die Netzbereiber bzw. der eigene Vertragsanbieter.
Internet-Ausbau der Stadt
Neben dem Ausbau, den die Netzbetreiber selbst (d.h. "auf eigene Rechnung") in die Hand nehmen, gibt es nach wie vor Gebiete, in denen sich die Verbesserung der Versorgung für die Firmen nicht lohnt, d.h. für diese unwirtschaftlich ist. Hier muss die Stadt aktiv werden und wird dabei teilweise vom Freistaat finanziell unterstützt. Hier ein Überblick über diese Aktivitäten:
1. Weiler und Höfe im Norden von Bad Tölz
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits die Versorgung im Farchet, in Ellbach, am Isarkraftwerk, auf der Wackersberger Höhe und in zahlreichen weiteren Gebieten außerhalb des Stadtzentrums deutlich verbessert worden ist, laufen aktuell Glasfaser-Aktivitäten u.a. für einzelne Höfe bei Ellbach und Kirchbichl sowie für Ober- und Untermühlberg.
2. Schulen
Die Grund- und Mittelschulen Südschule, Lettenholz und Jahnschule erhalten jeweils eine Gigabit-fähige Glasfaseranbindung.
3. Mitverlegung
Bei den Tiefbaumaßnahmen im Gries, in der Bairawieser Straße sowie auf der Wackersberger Höhe verlegt die Stadt eine komplette Leerrohrstruktur für Glasfaser mit, die später von einem Netzbetreiber übernommen und betrieben werden kann. Vorteil für Anwohner und Firmen in diesen Gebieten: Es ist keine weitere Baustelle nötig.