Beschützender Bereich
Es wurde speziell für die Gruppe alter Menschen mit stark ausgeprägter demenzieller Erkrankung im Wohnbereich I ein Wohnraum geschaffen, in dem sie sich wohl fühlen können, ihre Bedürfnisse gesondert Berücksichtigung finden und ihre Sicherheit in einem größtmöglichen Maße gewährleistet werden kann. Das Tagesprogramm entspricht den besonderen Bedürfnissen der Menschen nach Orientierung und Sicherheit. Individuell und gemeinschaftlich ausgerichtete Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote strukturieren den Tag und fördern alltagsnahe Handlungen und Tätigkeiten, wie z. B. auch das Füttern unserer Hauskatzen, das Mitwirken beim Tischdecken, Pflanzen gießen, bei kleinen handwerklichen Arbeiten. Wenn dies nicht mehr möglich ist – achten wir darauf, dass die Bewohner dabei zusehen und dies miterleben können – und sich mit einbezogen zu fühlen. Alle Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote orientieren sich sorgfältig und konsequent an den vorhandenen Fähigkeiten der Bewohner. Auf der Basis von Respekt, Menschlichkeit und Verständnis stehen die Förderung jedes Einzelnen und seine persönliche Lebensqualität im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wichtig sind insbesondere täglich wiederkehrende Rituale, der Erhalt von gewohnten (Mikro)Strukturen, das Nutzen von Schlüsselwörtern im Rahmen einer Person zentrierten Pflege und Gesprächsgestaltung.
Milieugestaltung und beschützender Ansatz im beschützenden Bereich
Die Gestaltung der Umgebung soll das Wohlbefinden der Bewohner fördern. Sie sollte reizreguliert, aber nicht Reiz arm sein. Sie sollte sinnesanregend und orientierungsgebend sein und Sicherheit wie weitest mögliche Geborgenheit bieten. Dabei steht das empathische Einfühlen in den Menschen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Biografie des Menschen zu kennen und diese Kenntnisse in die Betreuung und Gestaltung des Milieus mit einfließen zu lassen ist eine wichtige Aufgabe unserer Mitarbeiter aus Betreuung und Pflege und gerade im Zusammenhang mit den Aufgaben der Menschen im beschützenden Bereich ein wichtiger Grundsatz.
Essen und Trinken bei Demenz
Wer an einer Demenzform leidet, bemerkt nicht nur Gedächtnisprobleme – häufig ändert sich auch das Gefühl für Hunger und Durst und der Geschmackssinn lässt nach. Um körperliche Schwäche und eine ernährungsbedingte Verschlechterung der Demenz zu vermeiden, achten unsere Mitarbeiter/innen in Pflege und Küche insbesondere auf eine an Vorlieben orientierte, anregende Darbietung der Speisen und Getränke. Wir unterstützen die betroffenen Bewohner phasenentsprechend bei der Nahrungsaufnahme– und sprechen mit der Küche die jeweils auf Bedarf und Bedürfnis der Bewohner ausgerichteten Maßnahmen ab. Dabei orientieren wir uns an bewährten geschmacksanregenden Konzepten z.B. Ernährung bei Demenz (Essbiografie, Konzept „La Dolce“, „Eat by Walking“, Angebot von Fingerfood, hochkalorische Angebote etc.) Bei Ernährungsproblemen arbeiten wir zudem eng mit einer professionellen Ernährungsberaterin zusammen.
Der Gang ins Freie
Wir achten in besonderem Maße darauf, dass die Bewohner des „Josefistift“ regelmäßig die Möglichkeit bekommen, in Begleitung unseren für alle Bewohner zugänglichen Garten zu nutzen und den Aufenthalt dort zu genießen.